
SYSTEMA Geschichte |
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Wie entwickelte sich die Kampfkunst Systema? Jede Nation der fünf Kontinente hatte ihre eigene Art zu kämpfen. Die verschiedenen Traditionen des Kampfes entwickelten sich während Jahrhunderten und wurden von mehreren Faktoren beeinflusst: den geografischen und klimatischen Bedingungen des Landes und dessen Religion, dessen Kultur, der Mentalität der Menschen, deren körperlicher Eigenschaften sowie den historischen Geschehnissen. Russland im Speziellen war geprägt von einer enormen Vielfältigkeit geografischer und klimatischer aber auch religiöser und kultureller Bedingungen. Die Russen selbst waren mutig und körperlich gut gebaut. Sie strebten nach Freiheit und vermieden definierte Strukturen. Kaum ein Jahr verging, indem Russland nicht in einem Krieg verwickelt war. Die Angreifer kamen vom Norden, Süden, Osten und Westen. Entsprechend verschieden waren ihre Methoden der Kriegsführung, ihre Waffen und ihre Mentalität. Die Kriege wurden in verschiedenen geografischen Gebieten ausgetragen, während kalten Wintern und heissen Sommern. Hinzu kam, dass die Russen ihren Feinden oft zahlenmässig unterlegen waren. Geprägt von all diesen Einflüssen, entwickelten die russischen Krieger einen eigenen Kampfstil, der einen starken Geist mit kreativen, intelligenten und vielseitigen Taktiken kombiniert. Ein Kampfstil, praktisch und tödlich in seiner Wirkung, der gegen jede Art von Feind, in jeder Situation angewendet werden konnte. Der Stil wirkte natürlich und frei. Er folgte keinen strikten Regeln, keinen bestimmten Strukturen oder Grenzen (ausgenommen moralischen). Die meisten russischen Krieger waren keine ausgebildeten Soldaten. Die Menschen konnten sich den Luxus von sie beschützenden Berufssoldaten nicht leisten. War eine Schlacht geschlagen, kehrten die Krieger auf ihre Felder zurück und nahmen ihre tägliche Arbeit wieder auf. Ihr Kampfstil entwickelte sich somit weniger durch gezieltes Training, sondern vielmehr durch regelmässige Praxis und tägliche Übung. Durch einzigartige Mittel vermochten es die Russen, ihre Krieger zu trainieren, ohne deren Alltag zu stören. Regelmässig wurden Wettkämpfe veranstaltet. Vor allem während Festtagen und Messen wurden kämpferische Spiele und Übungen durchgeführt. Faust- und Ringkämpfe, Stock- und Messerkämpfe zwischen Einzelnen oder Gruppen (mit bis zu 10`000 Teilnehmer wie zum Beispiel in St. Petersburg) gehörten zum russischen Alltag. Knaben begangen oft im Alter von zwei Jahren mit ihrem ersten Training. Anfangs benutzten sie Spielzeugwaffen. Bereits mit vier Jahren lernten sie ein Pferd zu reiten. Von zehnjährigen Knaben erwartete man, dass sie den Umgang mit Holzwaffen in Grundzügen beherrschten und Zwölfjährige sollten Kampftechniken ohne Waffen anzuwenden wissen. Im Alter von 18 Jahren wurden die jungen Männer in all diesen Fertigkeiten geprüft. Auch schwimmen und atmen unter Wasser durch ein Rohr zählte dazu. Von den jungen Männern wurde zudem erwartet, dass sie Hinterhalte erkannten. Sie hatten ein Überlebenstraining zu bestehen - allein zurückgelassen, fern von jeder Hilfe, ohne Essen oder Waffen. Die russischen Kämpfer waren in der Vergangenheit nicht nur in Russland selbst sehr angesehen. Viele Herrscher der Welt, zum Beispiel die Griechen oder die Araber, versuchten sie anzuheuern. Die Russen waren insbesondere bekannt für ihren Mut und ihre gute körperliche Verfassung. Diese grossartigen Fertigkeiten im Bereiche der Kampfkunst und diese während Jahrhunderten entwickelte Tradition verlor sich leider unter dem kommunistischen Regime. Nach der Revolution von 1917 wurde alles traditionell Russische unterdrückt - jeder, der die traditionelle Kultur lehrte, wurde bestraft. So kam es, dass der authentische russische Kampfstil nur noch von den Eliteeinheiten der russischen Streitkräfte erlernt wurde. Mehr noch, er wurde perfektioniert und vor allem in geheimen Militäroperationen oder von den besten Bodygards verwendet. Die Techniken des Kampfes, Verteidigungstaktiken, die Philosophie, vorhandenes Wissen und Überlebenstaktiken wurden vereint. Bis zur heutigen ZeitDurch die Ausbilder der russischen Spezialeinheiten Anfang der 90-er Jahre im Westen bekannt geworden, ist Systema in verschiedenen Kampfsystemen Altrusslands verwurzelt. Erweitert, optimiert und wissenschaftlich belegt wurde Systema durch die im 20. Jahrhundert durchgeführten Untersuchungen in Bereichen der Mechanik, Physik, Medizin, Psychologie usw., so z.B.
Die Verteidigungselemente in Systema sind gleich wie in anderen Kampfkunstmethoden (Würfe, Schläge, Hebel), der Unterschied liegt jedoch in der Lehrmethodik und Anwendung. So gesehen, vereint Systema die jahrhundertealte Erfahrung der ostslawischen Völker mit den wissenschaftlichen Untersuchungen der Neuzeit. Zusammengefasst kann die Entstehungsgeschichte in folgende Entwicklungsperioden gegliedert werden:
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